Regierung
Geographische Daten
Land & Leute
Kultur / Geschichte
Offizieller Name
Republik Bulgarien / Republika Balgarija
Hauptstadt
Sofia ( ca. 1,5 Mio. Einwohner)
Landessprache
Bulgarisch (Bulgarien benutzt das kyrillische Alphabet. Verkehrshinweise an
den internationalen Straßen, auf Flughäfen und in Kurorten sind auch in
lateinischer Schrift angegeben.)
Währung
Lev, 1 Lev = 100 Stótinki
Uhrzeit
OEZ = MEZ + 1 Stunde (Bulgarien hat von April bis Oktober die Sommerzeit
eingeführt.)
Internationales Kennzeichen
BG
Flagge
Je ein weißer, grüner, roter waagerechter Streifen (weiß für Frieden, grün
für Freiheit und Fruchtbarkeit, rot für Mut; Anlehnung an die russische Flagge)
Nationalhymne (1. Strophe)
„Stolz erheben sich die Berge des Balkan, zu ihren Füßen fließt die blaue Donau,
über Thrakien scheint die Sonne, der Piräus schimmert in purpurner Glut...“
Bevölkerung
8,3 Mio. Einwohner
Bevölkerungsdichte
74,6 Menschen pro km²
Ethnische Zusammensetzung
Bulgaren 85,7 %, Türken 9,4 %, Roma 3,6 %, andere 1,3 %
Religion
Christen 87 %, Moslems 13 %
Regierungsform
Parlamentarische Republik
Staatsoberhaupt
Staatspräsident
Regierungschef
Simeon Sakskoburggotski, Ministerpräsident seit 24.07.2001
Wahlrecht/-pflicht
Wahlpflicht ab 18
Bruttoinlandsprodukt (1999)
12,391 Mrd. US$
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (1999)
1.510 US$
Nationalfeiertag
3. März: Tag der Befreiung von der türkischen Herrschaft (1878)
Einreisebestimmungen
Für deutsche Staatsangehörige ist die Einreise nach Bulgarien bei einem
Aufenthalt bis zu 30 Tagen visafrei. Zur Einreise ist ein gültiger Reisepass
oder Kinderausweis erforderlich.
Lage
Südosteuropa (22° O – 28° O /
41° N – 44° N)
Nördliche Grenze: Rumänien (jenseits
der Donau)
Südliche Grenze: Griechenland + Türkei
Westliche Grenze: Serbien + Mazedonien
Östliche Grenze: Schwarzes Meer
Fläche
110.912 km²
Höchster Punkt
Musala (2.925 m), in den Rhodopen, 60
km südöstlich von Sofia
Tiefster Punkt
Meeresspiegel
Hauptflüsse
Donau, Iskâr, Jantra, Kamcija,
Maritza, Struma, Mesta
Längster Fluss
Donau (bulgarischer Teil: 520 km;
insgesamt 2.850 km)
Küstenlänge
378 km
Größte Städte
Sofia
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(ca. 1,5 Mio. Einwohner)
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Plovdiv
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(ca. 340.000 Einwohner)
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Varna
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( ca. 300.000 Einwohner)
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Burgas
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(ca. 200.000 Einwohner)
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Ruse
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(ca. 170.000 Einwohner)
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Internationale Flughäfen
Sofia, Plovdiv, Varna, Burgas
Nationale Fluglinie
Balkan Bulgarian Airlines
Wichtigste Häfen
Varna,
Burgas, Ruse, Lom
Klima
Südosten: mediterran beeinflusstes
Klima; warme trockene Sommer und milde, feuchte Winter.
Norden u. Westen: kontinental
geprägtes Klima mit kälteren Wintern und heißen Sommern. In den Gebirgsregionen
starke Schneefälle im Winter.
Mittlere Temperatur
Sofia (Höhe 550 m): Januar –2° C, Juli
21° C
Varna (Schwarzmeerküste): Januar 2,5°
C, Juli 24,4 C
Geographie
Bulgariens Landschaft ist überwiegend
von Gebirgen geprägt. Nur im Norden und im Südosten gibt es Tieflandgebiete.
Zwei große Gebirgszüge (Rhodopen u.
Balkan) teilen das Land in vier verschiedene Regionen:
-
das
nordbulgarische Donauhügelland (mit einer fruchtbaren Lößdecke)
-
die
zerklüfteten Bergketten des Balkans
-
die
von Flusstälern durchzogene Thrakische Niederung
-
Süd-
und Westbulgarien mit zahlreichen Gebirgsketten: Witoschagebirge, Rilagebirge,
Rhodopen, Piringebirge (mit dem höchsten Balkangipfel
Flora/Fauna
Entsprechend den Klimazonen ist die
Vegetation stark unterschiedlich.
Süden: mediterrane Pflanzen wie
Olivenbaum und Steineiche, mehrere Arten der Macchie.
Norden: Ahorn, sommergrüne Eichen,
Kiefern, Tannen und Fichten
In den schwach besiedelten
Gebirgsregionen leben die im übrigen Europa seltenen Wölfe, Braunbären und
Luchse.
Trotz intensiver menschlicher Nutzung
weist das Land eine große Artenvielfalt in Flora und Faune auf. Das ist darauf
zurückzuführen, dass Bulgarien während der letzten Eiszeit nicht von Gletschern
bedeckt war und so vielen Arten als Rückzugsgebiet diente.
Beliebte Urlaubsziele
Schwarzmeerküste und zahlreiche
Thermalbäder
Sehenswürdigkeiten / Weltkulturerbe
-
Kirche
von Bojana (Sofia)
-
Felsenrelief
des Reiters von Madara
-
Thrakergrab
von Kazanlak
-
Felskirchen
von ivanovo
-
Biosphärenreservat
Srebarna
-
Nationalpark
Pirin
-
Kloster
Rila
-
Thrakergrab
von Sweschtari
Essen und Trinken
Allgemein sind Schweine- und
Lammfleisch, Joghurt und Käse sehr beliebt.
Moussaka
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Hackfleisch, Kartoffeln, Zwiebeln u. Joghurt
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Nadenitsa
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Gefüllte Schweinswurst
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Kufteta
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Pastete aus gebratenem Fleisch mit Paniermehl vermischt
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Sarmi
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Wein- u. Kohlblätter mit Reis und Schweinefleisch gefüllt
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Skara
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Gegrilltes Fleisch
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Shischcheta
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Lammspieß
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Bansko kapama
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Fleisch u. Gemüse in einem Keramiktopf zusammen geschmort
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Rhodope cheverme
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Lamm auf einem Rost über offenem Feuer gebraten
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Dobroudjanska banista
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Suppe aus Fischen der Donau und Miesmuscheln aus Sozopol
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Shopska
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Salat mit bulgarischen Käse, Gurken u. Tomaten
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Tarator
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Kaltspeise aus Gurken, Joghurt, Knoblauch, Dill, Walnüssen u.
Öl
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Thrakischer katmi
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Eine besondere Art von Pfannkuchen
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Banitsa
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Blätterteiggebäck
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Baklava
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Blätterteigartiges Gebäck mit Sirup-Nuss-Füllung
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Kaffee wird in Form von Espresso oder
als türkischer Mokka serviert.
Wichtigste Mahlzeit des Tages ist
traditionell das Mittagessen (Suppe, Salat, Hauptgang und Nachtisch). Viele
berufstätige Bulgaren ziehen es aber vor, am Abend, nach 19 Uhr zu speisen.
Redewendungen
Wie geht es Ihnen?
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Kak ste? (förmlich) oder
Kak si? (Unter Freunden, Verwandten, Kollegen)
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Hallo!
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Zdravaite (förmlich oder
Zdrasti / Zdrave („Gesundheit“)
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Guten Morgen
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Dobro utro
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Guten Tag
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Dober den
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Guten Abend
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Dober vetscher
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Gute Nacht
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Leka nosht
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Herr...
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Gospodin...
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Frau...
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Gospozha...
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Fräulein...
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Gospozhitsa...
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Auf Wiedersehen
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Do vizhdana
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Alles Gute
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Vsichko hubavo (Abschiedsgruß unter Freunden) oder „Ciao“
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Umgangsformen
„Ja“, also Einverständnis zeigt man –
für Westeuropäer verwirrend – durch Schütteln des Kopfes. „Nein“ drückt man
durch zweimaliges Nicken mit dem Kopf aus. Verstärkt wird die Verneinung durch
das Bewegen des Zeigefingers von vorn nach hinten. Ein gleichzeitiges „tsk“
drückt äußerstes Missfallen aus.
Gesellschaftliche Kontakte im Café und
Besuche sind für Bulgaren sehr wichtig. Freunde und Nachbarn kommen häufig auch
nach 20 Uhr zu Besuch und bleiben bis spät in die Nacht. Früh aufzubrechen wird
als unhöflich betrachtet.
Kultur / Geschichte
ab 1.200 v. Chr.
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Thrakerstämme lassen sich im Gebiet des heutigen Bulgarien
nieder.
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ab 700 v. Chr.
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Griechen errichten erste Kolonien entlang der
Schwarzmeerküste.
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ab 358 v. Chr.
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Philipp II, König von Makedonien, unterwirft die Thraker
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ab 200 v. Chr.
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Die Römer erobern die thrakischen Länder und festigen ihre
Kontrolle über ihren Balkan. Sie teilen das Land in Moesia (nördlich des
Balkan) und Thracia (südlich des Balkan) und romanisieren die Bevölkerung.
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395 n. Chr.
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Nach der Teilung des Römischen Reiches wird der Balkan Teil
des Oströmischen (Byzantinischen) Reiches.
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ab 600 n. Chr.
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Slawische Stämme wandern auf dem Balkan ein.
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679 n. Chr.
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Asparuch, Khan der sogenannten „Proto-Bulgaren“, gründet
südlich der Donau einen bulgarisch-slawischen Staat mit der Hauptstadt
Pliska.
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680 n. Chr.
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Der aus der bulgarischen Staatsgründung resultierende Konflikt
mit Byzanz endet 680 mit dem Sieg der Bulgaren.
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803 n. Chr.
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Unter Khan Krum dehnt Bulgarien seine Grenzen nach Westen und
Norden aus. Zum bulgarischen Staatsgebiet gehören nun auch das heutige
Rumänien, Moldawien, Teile der südlichen Ukraine bis zum Dnjester, das
zentrale Mazedonien und das südliche Albanien. Im 9. Jahrhundert wird
Bulgarien die führende politische und militärische Kraft im südöstlichen
Europa.
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1.014 n. Chr.
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Byzantinische Truppen siegen über das Bulgaren-Heer. 1.018 fällt
die letzte bulgarische Festung den Byzantinern in die Hände.
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1.185 n. Chr.
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Den Brüdern Assen gelingt nach mehreren missglückten
Rebellionen die Wiederherstellung des „Zweiten Bulgarischen Zarenreiches“.
Bulgarien erlebt eine neue Blüte.
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1.218 n. Chr.
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Zar Ivan Assen II. kann Bulgariens Grenzen noch einmal
erweitern. Doch unter seinen schwachen Nachfolgern beginnt Bulgarien zu
zerfallen.
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1.330 n. Chr.
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Bulgarien verliert seine Selbständigkeit an die von Westen
einfallenden südslawischen Serben, die ihrerseits bald darauf gegen die
vorrückenden islamischen Osmanen kämpfen müssen.
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1.396 n. Chr.
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Bulgarien wird endgültig von den Osmanen unterworfen, die es
für die nächsten 500 Jahre beherrschen sollen.
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Mitte 19. Jahrhundert
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Die Bulgaren rebellieren gegen die türkische Herrschaft.
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1876
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Ein von Russland angezettelter Aufstand gegen die osmanische
Herrschaft wird blutig niedergeschlagen.
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3. März 1878
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Als Ergebnis des russisch-türkischen Krieges erhält Nordbulgarien
den Status eines autonomen Fürstentums, ist Istanbul jedoch weiter
tributpflichtig.
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05. Oktober 1908
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Fürst Ferdinand der I. erklärt Bulgarien einschließlich
Ost-Rumelien zum vom Osmanischen Reich unabhängigen Königreich.
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1912
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Um die Türken endgültig vom Balkan zu vertreiben gründen
Bulgarien, Serbien, Griechenland und Montenegro den Balkanbund. Die Osmanen
unterliegen und müssen im „Londoner Frieden“ fast ihr gesamtes europäisches
Gebiet abtreten.
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ab 1914
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Beim Ausbruch des 1. Weltkrieges erklärt sich Deutschland für
die bulgarischen Ansprüche. Bulgarien erklärt daraufhin 1915 Deutschlands
Gegnern den Krieg. Die Niederlage 1918 bedeutet für Bulgarien hohe
Reparationszahlungen, Gebietsverluste (die Ägäis-Küste gehört nun zu Griechenland)
und unzählige Tote.
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1946
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Gemäß einer Volksabstimmung wird die Monarchie abgeschafft und
die „Volksrepublik Bulgarien“ ausgerufen.
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1989
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Aufgrund der katastrophalen Wirtschaftslage Bulgariens und
angeregt durch die politischen und wirtschaftlichen Veränderung in anderen
sozialistischen Staaten kommt es zu Massendemonstrationen für einen
demokratischen Wandel. Staatsoberhaupt Todor Schivkov wird zum Rücktritt
gezwungen. Der Staatsname wird in „Republik Bulgarien“ abgewandelt.
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1990
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Die Bulgarische Wirtschaft steht nahezu vor dem Zusammenbruch.
Hunderttausende sehen sich zur Auswanderung gezwungen. Für die
Zurückbleibenden steht ein Hungerwinter bevor.
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1992
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Frühere Kommunistische Politiker werden wegen Veruntreuung von
Staatsgeldern in Millionenhöhe und Machtmissbrauch zu langen Gefängnisstrafen
verurteilt.
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Ende 1992
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Bulgarien erhält Wirtschaftshilfe von der Weltbank und
IWF-Kredite.
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Alle
Angaben ohne Gewähr