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Tunesien

Informationen zu Land und Leuten

 

 

Regierung

Geographische Daten

Land & Leute

Kultur / Geschichte

 

 

Offizieller Name

Tunesische Republik / Al-Djumhurijja at-Tunisija / République Tunisienne

 

Hauptstadt

Tunis ( ca. 700.000 Einwohner, mit Vororten 1,9 Mio. Einwohner)

 

Landessprache

Arabisch (Amtssprache), daneben Verkehrssprache Französisch


Währung

Tunesischer Dinar (TD), 1 Dinar = 1.000 Millimes

 

Uhrzeit

MEZ

 

Internationales Kennzeichen

TN

 

Flagge

Rote Flagge, mit einer weißen Scheibe auf der sich ein roter Halbmond und ein Stern befinden.

Die Flagge wurde unter türkischer Herrschaft nach dem Vorbild der osmanischen Flagge geschaffen. Die Symbole Halbmond und Stern sind in der ganzen islamischen Welt verbreitet.

 

Bevölkerung (2000)

9,56 Mio. Einwohner

 

Bevölkerungsdichte (2000)

58,2 Menschen pro km²

 

Ethnische Zusammensetzung

Araber 98,2 %, Berber 1,2 %, Franzosen 0,2 %, Italiener 0,1 %, andere 0,3 %

 

Religion

Der Islam ist Staatsreligion (Sunniten).

Sunnitische Muslime 99,4 %, Christen 0,3 %, Juden 0,1 %, sonstige 0,2 %

 

 

 

Regierungsform

Präsidialrepublik

 

Staatsoberhaupt

Zine El Abidine Ben Ali, Président de la République seit 07.11.1987

 

Regierungschef

Mohamed Ghannouchi, Premier Ministre seit 17.11.1999

 

Bruttoinlandsprodukt (1999)

32,26 Mrd. DM

 

Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (1999)

3.490 DM

 

Nationalfeiertag

20. März: Tag der Unabhängigkeit (1956)

25. Juli: Tag der Ausrufung der Republik (1957)

 

Einreisebestimmungen

Für Pauschalreisen genügt ein Personalausweis, sonst benötigt man einen gültigen Reisepass. Kinderausweise müssen mit einem Lichtbild versehen sein. Deutsche Touristen dürfen sich damit bis zu 4 Monate in Tunesien aufhalten, Österreicher und Schweizer bis zu drei Monate.

 

Gesundheit

Durch die Nahrungsumstellung kann es zu Durchfall und leichten Magen-/Darmerkrankungen kommen.

Es besteht ein Bilharzioserisiko in Gafsa und Schott Djerit. Bilharziose ist eine Krankheit, die durch in Binnenwässern vorkommende Hakenwürmer übertragen wird. Keinesfalls sollte man in den gefährdeten Gebieten baden.

Impfungen:

Grundsätzlich sollte vor einer Reise nach Tunesien der Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A überprüft werden. Bei extremen Reisen muss auch an eine Vorsorge bzw. Impfschutz gegen Hepatitis B, Tollwut und Typhus gedacht werden.

Deutsche Krankenversicherungen gelten in Tunesien nicht, daher sollte unbedingt eine private Zusatzversicherung mit Rücktransport abgeschlossen werden.

 

 

 

Lage

Nordafrika (7° O – 12° O / 30° N – 37° N)

Nördliche Grenze:

Mittelmeer

Östliche Grenze:

Mittelmeer + Libyen

Westliche Grenze:

Algerien

 

 

Fläche

164.150 km²

Tunesien ist flächenmäßig das kleinste Land unter den nordafrikanischen Staaten.

 

Höchster Punkt

Jabal Shahambi (1.544 m)

 

Tiefster Punkt

Shatt al-Jarsah (- 23 m)

 

Hauptflüsse

Majradah

 

Küstenlänge

ca. 1.200 km

 

Größte Städte

Tunis (einschl. Vororte)

ca. 1,9 Mio. Einwohner

Sfax

ca. 230.000 Einwohner

Aryanah

ca. 153.000 Einwohner

Ettadhamen

ca. 150.000 Einwohner

Susah

ca. 125.000 Einwohner

Bezerte

ca. 95.000 Einwohner

Sousse

ca. 85.000 Einwohner

Kairouan

ca. 72.000 Einwohner

Gafsa

ca. 60.000 Einwohner

 

Internationale Flughäfen

Tunis/Carthage

Monastir/Skanès

Djerba/Melitta

Nefta/Toeur

Sfax

Tabarka

 

Wichtigste Häfen

Tunis, La Goulette

 

Verwaltungsstruktur

23 Gouvernorate

 

 

 

Klima

Mediterran im Norden, Wüstenklima im Süden

Klimatabelle (Djerba / Zarzis)

Monat

Luft-

temperatur

Wasser-

temperatur

Anzahl der

Regentage

Januar

16

16

4

Februar

18

15

3

März

21

15

4

April

23

17

3

Mai

26

18

2

Juni

29

21

2

Juli

32

26

0

August

33

26

1

September

31

25

3

Oktober

27

21

4

November

22

20

4

Dezember

17

17

3

Beste Reisezeit für einen Badeurlaub an der Küste sind die Monate Juni – September. Für einen Aufenthalt im Landesinneren eignen sich die Monate April, Mai, Juni, September und Oktober am besten.

 

Mittlere Temperatur

Tunis (Höhe 3 m):

Januar 10° C, Juli 26° C

Gafsa

Januar 9° C, Juli 30° C

Gabès

Januar 11° C, Juli 28° C

 

Geographie

Tunesien lässt sich in drei große Naturräume untergliedern.

Im Nordwesten erhebt sich das bis zu 1.000 m hohe Küstengebirge. Die fruchtbaren Ebenen des Mudjarrada trennen das Küstengebirge vom Sahara-Atlas. Mit seinen 1.500 m hohen Gipfeln bildet das tunesische Atlasgebirge eine Wetterscheide.

Im Nordosten gehen die Gebirge in Flachland über, das sich in mehreren Landzungen bis ins Meer hinein erstreckt.

Der Süden besteht im Westen aus der Sandwüste des Großen Östlichen Erg und der Küstenebene, der die Insel Djerba vorgelagert ist.

 

Sehenswürdigkeiten / Weltkulturerbe

Zum Weltkulturerbe gehören:

-         Amphitheater von El-Djem

-         Ruinen von Karthago  

-         Altstadt von Tunis

-         Nationalpark Ichkeul

-         Punische Stadt Kerkuan und ihre Totenstadt

-         Altstadt von Sousse

-         Altstadt von Kairouan

-         Ruinen der antiken Stadt Dougga/Thugga

 

Essen und Trinken

Die tunesische Küche bietet eine Mischung aus berberischer, türkischer und italienischer Küche mit einer gehörigen Portion Schärfe. Wenn Sie die Speisekarte nicht verstehen, ist es kein Problem, sich die Gerichte in der Küche zeigen zu lassen und dort auszuwählen.

Breek

in Öl gebackener Teigtaschen mit Ei und Gewürzen gefüllt.

Cassecroute

Baguette, gefüllt mit Tomaten, Ei, Fisch oder Fleisch, Kapern Gemüse, natürlich mit scharfer Sauce.

Chorba

kräftige Suppe, die Zusammensetzung variiert je nach Region und Jahreszeit

Salade Tunisienne

Grüner Salat mit Tomaten, Gurken, Oliven, Zwiebeln u.ä.

Salat Mechouia

Kleingeschnittener Salat, Tomaten, Gurken, Zitrone, Thunfisch, mit scharfem Dressing

Harissa

Paste aus Tomantenkonzentrat, Paprika, Chili, Olivenöl, Knoblauch und Kräutern, sehr scharfe Sauce zum Eintauchen von Weißbrot

Tunesische Tajine

Feste Eierspeise aus Fleisch, Käse und Kartoffeln, ähnlich wie spanische Tortilla

Doulma

gefüllte Zucchini mit Hack und Sauce

Brochette

Fleischspieße vom Holzkohlengrill

Felfel

Gefüllte Paprikaschoten mit Sauce

Leblebi

Suppe/Eintopf aus Kichererbsen mit Harissa, sehr scharf

Koucha

Hammelfleisch mit Kartoffeln und Gemüse im Tontopf gegart

Merguez

Scharfe Wurst aus Hammel- oder Lammfleisch

Mechoui

Hammel, über offenem Feuer gegrillt

Ojja

gedünstetes Gemüse mit Fleisch oder Fisch, kräftig gewürzt

Baklaoua

Griesgebäck mit Nüssen

Celtia o. Stella

tunesische Biersorten

Boukha

Feigenschnaps

Thibarine

Dattellikör

Palmwein

nur im Frühjahr in den Oasen erhältlich

Weinstöcke findet man überall in Tunesien, meist werden die Trauben aber nur zum Verzehr geerntet. Weinanbaugebiete liege am Cap Bon, bei Bizerta und rund um Mornag, in der Nähe von Tunis.

Obwohl Tunesien ein moslemisches Land ist, in dem der Genuss von Alkohol verboten ist, kann man mittlerweile in den großen Städten und Tourismusgebieten Alkohol kaufen.

 

Redewendungen

Hallo

Ass’lama

Auf Wiedersehen

Bisslama

Guten Morgen

Sabah El-Kheer

Gute Nacht

Tass’bah Ala Kheer

 

Umgangsformen

Beim Betreten eines Geschäftes oder Büros begrüßt man den Eigentümer oder das Personal.

Bevor man bei einem Gespräch zu anderen Themen übergeht, ist es üblich sich nach der Gesundheit der Familie des Gesprächspartners zu erkundigen.

Tunesien ist ein islamisches Land. Zwar hat man keinerlei Vorschriften darüber, welche Hand für welche Tätigkeit zu benutzen ist, aber es wird durchaus erwartet, dass ausländische Besucher sich nicht zu locker kleiden, d.h. Knie und Oberarme sollten bedeckt gehalten werden.

Während es nicht ungewöhnlich ist, dass Freunde gleichen Geschlechts händchenhaltend die Straße entlang gehen, gilt der öffentliche Austausch von Zärtlichkeiten zwischen Mann und Frau als ungehörig.

Gäste werden gewöhnlich gebeten, zum Essen zu bleiben.  Der Gast sollte wenigstens eine Kleinigkeit probieren, um den Gastgeber nicht zu beleidigen.

 

Kultur / Geschichte

ab 2000 v. Chr.

Nordwestafrika ist von zahlreichen viehzüchtenden Berberstämmen besiedelt.

1200 v. Chr.

Die Phönizier gründen entlang der nordafrikanischen Küste zahlreiche Handelsniederlassungen.

814 v. Chr.

Nordöstlich des heutigen Tunis, auf einer Halbinsel, gründen die Phönizier Karthago. Diese Stadt wächst im Laufe der Jahrhundert zur reichsten und mächtigsten Stadt im westlichen Mittelmeerraum heran. Karthago treibt Handel bis zur Küste Westafrikas, seine Truppen erobern auch West-Sizilien, Sardinien und Teile Spaniens.

148 v. Chr.

Im 3. Punischen Krieg wird Karthago von römischen und numidischen Truppen erobert und zerstört. Das Gebiet wird zur Provinz „Africa“ erklärt und dehnt sich allmählich bis zum Atlantik aus. Die ganze Region entwickelt sich zur Kornkammer Roms.

429 v. Chr.

Die Vandalen dringen von Südspanien vor und erobern die römischen Provinzen.

534 n. Chr.

Der Oströmische Kaiser Justinian beendet die Herrschaft der Vandalen, kann sich selbst aber gegen die Berberstämmen nur auf einem schmalen Küstenstreifen behaupten.

ab 669 n. Chr.

Die muslimischen Araber vertreiben die Byzantiner endgültig aus Tunesien und gründen die Stadt Kairouan mit dem Sitz der Klifendynastie der Omaijaden.

ab 750 n. Chr.

Die Omaijaden-Dynastie wird von den Abasiden aus Kairouan vertrieben und gründet das Kalifat Còrdoba in Spanien.

ab 800 n. Chr.

Die Aghlabiden machen Tunesien zu einer bedeutenden Handelsmacht. Sie erobern Sizilien und dringen auch nach Italien vor.

909 n. Chr.

Die schiitischen Fatamiden vertreiben die Aghlabiden.

969 n. Chr.

Die Ziriden übernehmen die Macht in Tunesien, sie sind ein arabisiertes Berbergeschlecht und den Fatamiden tributpflichtig.

ab 1150

Die Almohaden dehnen ihre Macht auf ganz Nordwest-Afrika und damit auch auf das Gebiet des heutigen Tunesien aus.

1235

Das Almohaden-Reich zerfällt. Die Hafsiden übernehmen in Tunesien die Macht. Durch den Handel mit Europa (Venedig, Genua, Aragon) erfährt das Land eine neue Blütezeit.

ab 1520

Die Spanier beginnen mit der Eroberung nordafrikanischer Küstenstädte. Um die Stadt Tunis entbrennt ein erbitterter Kampf zwischen Spaniern und Türken, die dasselbe Ziel verfolgen. 1574 endet die Auseinandersetzung mit einem Sieg der Türken.

ab 1590

Das Gebiet des heutigen Tunesien wird Teil des Osmanischen Reiches. Die Beys von Tunis machen, wie auch ihre Nachbarn in Algier, in den folgenden Jahrzehnten Karriere als Seeräuber und Sklavenhändler. Bis ins 19. Jahrhundert hinein kassieren sie von den europäischen Staaten und auch von den USA Schutzgeld.

ab 1705

Bey Hussein Ali ben Turki erreicht weitgehende Unabhängigkeit von den Türken und gründet die bis 1957 Tunesien regierende Husseiniden-Dynastie.

ab 1800

Der Rückgang der Seeräuberei, speziell die Einstellung der europäischen Tributzahlungen stellt den Bey von Tunis vor finanzielle Probleme. Er öffnet das Land für den normalen Handel. Briten, Italiener und Franzosen gründen zahlreiche Handelniederlassungen.

1871

Die Türkei erkennt die Unabhängigkeit Tunesiens an.

1881

Tunesien ist bankrott. Frankreich erhält die Kontrolle über die Außen-, Verteidigungs- und Finanzpolitik.

ab 1900

Französische und italienische Bauern wandern ein und beginnen in den fruchtbaren Küstenebenen mit dem Anbau von Wein und Getreide. Die einheimischen Bauern werden ins trockene Hinterland abgedrängt.

1920

Die Bewegung „Destour“ fordert eine Verfassung und Selbstverwaltung für Tunesien.

1923

Frankreich ignoriert die Forderungen, die Destour wird verboten.

1934

Habib Bouguiba gründet die „Nèo-Destour“ und fordert die Unabhängigkeit von Frankreich.

1938

Nach einem Generalstreik wird auch die Nèo-Destour verboten, Bouguiba und seine Anhänger werden in Frankreich inhaftiert.

1942

Deutsche und italienische Truppen besetzen Tunesien.

1943

Alliierte Truppen befreien Tunesien.

1949

Bouguiba kehrt nach Tunesien zurück. Der Kampf für die Unabhängigkeit geht weiter. Frankreich gesteht schließlich Mitspracherechte in der Verwaltung zu, wogegen die 150.000 in Tunesien lebenden Franzosen protestieren.

1953

Es kommt zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Tunesiern und französischen Siedlern.

1955

Nach blutigen Auseinandersetzungen erhält Tunesien die Autonomie.

20.03.1956

Frankreich erkennt Tunesiens volle Souveränität an, Bourguiba wird Ministerpräsident.

1957

Tunesien erhält eine neue Verfassung, die Tunesien zur Republik erklärt, Bourguiba wird Staatspräsident.

1974

Tunesien und Libyen arbeiten an einem Unions-Vertrag, der von Tunesien dann in einen Freundschaftsvertrag umgewandelt wird.

1975

Soziale Spannungen führen zu einem Generalstreik, den das Militär blutig beendet. Über 50 Streikende kommen ums Leben, Hunderte werden verhaftet.

1982

Palästinenserführer Yasir Arafat schlägt in der Nähe von Tunis sein Hauptquartier auf. Tunesien und Algerien schließen einen Freundschaftsvertrag.

1983

Verteidigungsabkommen zwischen Tunesien und Algerien.

1984

Drastische Preiserhöhungen für Grundnahrungsmittel führen zu blutigen Unruhen. Die Regierung muss die Preiserhöhungen zurücknehmen.

1985

Libyen weist alle tunesischen Gastarbeiter aus. Daraufhin müssen alle Libyer Tunesien verlassen.

Oktober 1985

Israel beschießt das Hauptquartier der Palästinenser in der Nähe von Tunis. 70 Menschen, darunter mehrere Tunesier kommen ums Leben.

1993

Algerien und Tunesien beschließen die gemeinsame Bekämpfung islamischer Fundamentalisten.

1998

Tunesien zählt zu den wohlhabenderen Ländern auf dem afrikanischen Kontinent mit einem gut ausgebauten Gesundheits- und Bildungssystem.

 

 

 

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