1200 v. Chr.
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Nahezu der gesamte Balkan wird von
illyrischen Volksstämmen besiedelt.
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400 v. Chr.
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Die Illyrer im Bereich des heutigen
Jugoslawien vermischen sich mit aus Mitteleuropa eingewanderten keltischen
Volksgruppen.
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200 v. Chr.
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Jugoslawien wird Teil der römischen
Provinz Illyricum“, die im 1. Jahrhundert nach Christus in „Dalmatia“ und
„Pannonia“ aufgeteilt wird.
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395 n. Chr.
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Nach der Teilung des Römischen Reiches
wird Jugoslawien Teil des Oströmischen Reiches.
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ab 400 n. Chr.
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Von Osten kommende Hunnen plündern und
morden in Jugoslawien.
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ab 500 n. Chr.
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Slawen wandern aus Gebieten nördlich
der Karpaten in Jugoslawien ein.
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ab 700 n. Chr.
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Die Slawen im Norden des heutigen
Jugoslawien stehen unter ungarischer, die im Süden unter byzantinischer
Herrschaft.
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900 n. Chr.
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Montenegro (vormals „Zeta“) wird
politisches und kulturelles Zentrum der Serben.
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1077
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Michael Vojislavic wird als erster
serbischer Fürst anerkannt.
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1170
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Großfürst Stephan Nemanja vereinigt die
serbischem Fürstentümer und erreicht die Unabhängigkeit von Byzanz. Sein Sohn
wird zum ersten serbischen König gekrönt und gründet eine unabhängige
serbische Kirche.
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1321
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Um Thessalien und Makedonien erweitert
erlebt Serbien seine Blütezeit.
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1346
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Stephan IX. Dušan nimmt den Zarentitel
an. Der Kosovo ist das Zentrum des serbischen Großreiches.
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1355
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Montenegro wird nach dem Tod von
Stephan IX. Dušan unabhängiges Königreich.
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1377
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Der Bosnier Tvrtko I. wird König von
Serbien, Bosnien und Dalmatien.
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1389
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In der Schlacht auf dem Amselfeld
schlagen die Osmanen das serbische Heer. Die Osmanen lassen fast den gesamten
serbischen Adel töten und verlangen Tributzahlungen von den Besiegten.
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1459
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Sultan Mehmed II. erobert große Teile
Serbiens.
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1499
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Montenegro steht ebenfalls unter
Herrschaft der Osmanen, behält aber in einigen Teilen die Selbständigkeit.
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1521
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Die Türken erobern Belgrad.
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1688
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Die Habsburger befreien Belgrad von den
Osmanen, das 1690 von den Osmanen zurückerobert wird und 1717 von Prinz Eugen
von Savoyen zum zweiten Mal befreit wird.
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1804
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Mit Unterstützung aus Russland erheben
sich die Serben gegen die Türken.
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1817
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Die Türken müssen nach einem zweiten
Aufstand Miloš Obrenovic als Fürsten der Serben anerkennen.
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1830
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Serbien erhält die Selbstverwaltung im
gleichen Maße wie Montenegro.
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1835
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Serbien erhält seine erste Verfassung.
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1852
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Montenegro wird erbliches Fürstentum.
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1878
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Nach der türkischen Niederlage im
russisch-türkischen Krieg erhalten Serbien und Montenegro die Unabhängigkeit.
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1882
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Serbien wird Königreich in enger
Anlehnung an Österreich-Ungarn.
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1903
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Serbische Offiziere ermorden Alexander
I. und seine Familie. Sein Nachfolger Peter I. macht sich für eine auf
Russland ausgerichtete Politik gegen
Österreich-Ungarn stark.
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1908
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Österreich-Ungarn annektiert Bosnien.
Serbien sieht seine Pläne für ein Großserbisches Reich gefährdet und
mobilisiert seine Truppen.
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1910
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Montenegro wird Königreich.
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1912
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Bulgarien, Serbien, Griechenland und
Montenegro gründen den Balkanbund und besiegen die Osmanen. Als man sich
nicht über die Teilung der eroberten Gebiete einigen kann, kommt es zum 2.
Balkankrieg. Bulgarien greift Serbien und Griechenland an.
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1914
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Während des 1. Weltkrieges kämpfen
Serbien und Montenegro gemeinsam und werden von Österreich-Ungarn besiegt.
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1917
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Man einigt sich über die Schaffung
eines südslawischen Nationalstaates Jugoslawien (jugo = süd).
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1918
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Nach der Abdankung seines 77-jährigen
Königs Nikola I. schließt sich Montenegro dem Königreich Serbien an.
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1921
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Eine neue Verfassung wird
verabschiedet, die das „Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen“ zu einem
zentralistischen Einheitsstaat macht.
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1923
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Belgrad schließt mit Rumänien,
Griechenland und Bulgarien den Balkanbund.
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1928
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Kroatien scheidet aus dem Belgrader
Parlament aus, als der Führer der Kroatischen Bauernpartei von einem
serbisch-montenegrinischen Abgeordneten erschossen wird. In Agram eröffnen
sie einen separatistischen Landtag.
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1929
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König Alexander I. errichtet mit Hilfe
des Militärs eine „Königsdiktatur“, als es zwischen Serben und Kroaten zu
schweren Unruhen kommt. Der Landesname lautet nun „Königreich Jugoslawien“.
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1931
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Die Diktatur wird aufgehoben. Erste
öffentliche Parlamentswahlen werden abgehalten.
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1932
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Unruhen unter den kroatischen Bauern
werden blutig niedergeschlagen, ihre Führer liquidiert.
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1934
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König Alexander I. wird in Frankreich
von kroatischen Extremisten ermordet.
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1935
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Aus wirtschaftlichen Gründen sieht sich
Jugoslawien zur Annährung an das Deutsche Reich gezwungen.
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1941
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Jugoslawien tritt dem Dreimächtepakt
(Deutschland, Italien, Bulgarien) bei. Das führt zwei Tage später zu einem
Militärputsch. Jugoslawien unterzeichnet einen Freundschafts- und
Nichtangriffspakt mit der UdSSR.
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1941
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Als italienische und deutsche Truppen
in Jugoslawien einmarschieren, muss Jugoslawien kurze Zeit später
kapitulieren.
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1943
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Josip Broz („Tito“) kann nach der
Kapitulation Italiens große Teile Jugoslawiens unter seine Kontrolle bringen.
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1944
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Mit Hilfe der „Roten Armee“ erobern
Tito-Partisanen Belgrad zurück.
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Anfang 1945
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Die kroatische Armee ergibt sich den
Briten und wird an Titos Partisanenarmee ausgeliefert. 80.000 kroatische
Soldaten und 20.000 Zivilisten werden getötet. Auch die auf deutscher Seite kämpfenden Slowenen und Serben
werden massakriert.
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März 1945
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Marschall Tito wird Chef der ersten
Nachkriegsregierung in Belgrad.
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Nov. 1945
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Die Kommunisten gewinnen die
Parlamentswahl. Tito wird im Amt bestätigt.
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29. Nov. 1945
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Die „Föderative Volksrepublik
Jugoslawien“ wird ausgerufen, sie besteht aus den Teilstaaten Slowenien,
Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien und Serbien (zu Serbien
gehören die beiden autonomen Regionen Kosovo und Wojwodina). Die sowjetischen
Truppen ziehen ab.
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1946
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Freundschaftsvertrag mit der UdSSR.
Jugoslawien wird nach sozialistischen Grundsätzen reformiert.
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1948
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Tito bricht mir der UdSSR und sucht den
Anschluss an die westlichen Industrieländer.
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1963
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Jugoslawien wird in „Sozialistische
Föderative Republik Jugoslawien“ umbenannt, Tito zum Präsidenten auf
Lebenszeit.
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1964
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Jugoslawien schließt sich der
Wirtschaftsgemeinschaft Comecom
an (UdSSR, Bulgarien, Polen, Rumänien, Tschechoslowakei, Ungarn, DDR)
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1980
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Tito stirbt mit 88 Jahren. Jugoslawiens
Wirtschaftslage verschlechtert sich dramatisch. Es kommt zu ersten Unruhen im
Kosovo.
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1989
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Slowenien und Kroatien fordern die
Gründung souveräner Staaten. Slobodan Miloševic wird Präsident Serbiens.
Seine serbisch-nationale Politik verschärft den Konflikt.
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1990
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Das jugoslawische Bundesparlament hebt
die Autonomie der Provinzen Kosovo und Wojwodina auf. Im Kosovo wird eine
Massendemonstration blutig niedergeschlagen. Serben verdrängen die Albaner im
Kosovo aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Mindestens 300.000
Albaner flüchten bis 1992 ins Ausland.
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1991
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Slowenien und Kroatien bestehen erneut
auf einem Bund souveräner Staaten. Serbien ist dagegen, die Kosovo-Albaner
proklamieren die „Republik Kosova“, die von niemandem anerkannt wird.
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25.06.1991
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Slowenien und Kroatien erklären die
Unabhängigkeit. Das jugoslawische Militär marschiert in Slowenien ein. In
Kroatien kommt es zum Bürgerkrieg zwischen Kroaten und Serben, in den die
jugoslawische Armee auf serbischer Seite eingreift.
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18.07.1991
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Die jugoslawischen Truppen werden aus
Slowenien abgezogen, die Souveränität damit anerkannt.
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18.09.1991
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Makedonien erklärt die Unabhängigkeit.
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03.03.1992
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Bosnien-Herzegowina erklärt die
Unabhängigkeit. Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Serben, Kroaten und
Muslimen in Mostar dehnen sich in kurzer Zeit zum landesweiten Bürgerkrieg
aus.
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März 1992
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In den Bürgerkriegsgebieten werden
UN-Friedenstruppen stationiert. Ein Waffenstillstand scheitert an den Serben.
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27.04.1992
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Serbien und Montenegro schließen sich
zusammen, werden völkerrechtlich jedoch nicht anerkannt.
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1993
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Die Wirtschaft in Rest-Jugoslawien
liegt am Boden. Lebensmittel werden rationiert. Die Inflation erreicht
dramatische Ausmaße.
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1994
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Rest-Jugoslawien führt den an die DM
gekoppelten „Neuen Dinar“ ein.
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1995
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Rest-Jugoslawien erkennt die Republik
Slowenien an und nimmt diplomatische Beziehung auf.
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Dez. 1995
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Serbien und Bosnien unterzeichnen den
in Dayton ausgehandelten Friedensvertrag.
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Febr. 1996
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Als erstes westeuropäisches Land
erkennt Frankreich Jugoslawien an.
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Aug. 1996
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Kroatien und Jugoslawien erkennen sich
gegenseitig an.
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21.02.1997
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Zoran Djindic wird erstes
nichtkommunistisches Staatsoberhaupt seit 1945.
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01.10.1997
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In Priština wird eine
Studentenkundgebung gegen die serbische Bildungspolitik gewaltsam aufgelöst.
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März 1998
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Serbien beginnt im Kosovo mit einer
Großoffensive gegen die UÇK im Kosovo. Dutzende Kosovo-Albaner werden
massakriert. Rund 50.000 Albaner flüchten aus ihrer Heimat.
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April 1998
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Zum Schutz gegen albanische Terroristen
gibt Jugoslawien an die serbische Zivilbevölkerung im Kosovo Waffen aus.
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Juli 1998
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Die UÇK ruft alle Albaner zum
bewaffneten Kampf für einen souveränen Staat Groß-Albanien auf.
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Aug. 1998
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In Erwartung einer jugoslawischen
Großoffensive verlassen erneut zehntausende Zivilisten ihre Heimat.
Mindestens 180.000 Menschen sind auf der Flucht.
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Okt. 1998
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Zwei Drittel der Kosovo-Dörfer sind
mittlerweile verwüstet, mindestens 260.000 Menschen sind auf der Flucht.
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28.10.1998
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2.000 internationale Beobachter werden
im Kosovo stationiert.
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17.01.1999
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Serbische Truppen ermorden in dem
Kosovo-Dorf Racak 45 Zivilisten. Die Kosovo-Albaner fordern das Eingreifen
der NATO.
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Jan.1999
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Die NATO droht wegen serbischen
Provokationen im Kosovo mit einem Militärschlag. Friedensverhandlungen
zwischen Serben und Kosovo-Albanern in Frankreich drehen sich im Kreis.
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Febr. 1999
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Zahlreiche Länder evakuieren ihre
Botschaftsangehörigen aus Belgrad.
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18.03.1999
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Während die Kosovo-Albaner den
Friedensplan von Rambouillet unterzeichnen, zerstört die jugoslawische Armee
im Kosovo ein Dorf nach dem anderen.
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24.03.1999
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Die NATO beginnt Luftangriffe auf
Jugoslawien.
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02.04.1999
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Die NATO-Staaten beginnen mit einer
Hilfsaktion für die Flüchtlinge und richten Auffanglager in Albanien,
Makedonien und Griechenland ein. Die Zahl der Flüchtling liegt knapp unter einer
Million.
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09.06.1999
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Jugoslawien verpflichtet sich,
innerhalb von 11 Tagen seine Truppen aus Kosovo abzuziehen.
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11.06.1999
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US-Präsident Bill Clinton ruft die
serbische Bevölkerung zum Sturz Miloševic auf. Ohne Einführung demokratischer
Verhältnisse in Jugoslawien sind die USA nicht bereit Aufbauhilfe zu leisten.
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12.06.1999
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KFOR-Truppen rücken im Kosovo ein.
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20.06.1999
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Nach dem Abzug der letzten serbischen
Truppen aus dem Kosovo erklärt die NATO die Luftangriffe für beendet.
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21.06.1999
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Die UÇK erkennt die KFOR-Truppen an und
verpflichtet sich zur Ablieferung aller Waffen.
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Aug. 1999
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Im Kosovo kommt es immer wieder zu
Anschlägen auf Serben, Sinti und Roma.
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08.10.2000
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Dem Sturz von Präsident Miloševic gehen
monatelange Streiks und Demonstrationen voraus. Nach langem Zögern muss er
den Wahlsieg von Vojislav Koštunica anerkennen. Die EU-Staaten kündigen eine
Soforthilfe von 200 Mio. Euro und die Aufhebung der Sanktionen gegen
Jugoslawien an.
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