Griechenland
Offizieller Name
Hellenische Republik / Elliniki Dhimokratia
Hauptstadt Athen
(Großraum Athen/Piräus ca. 4 Mio. Einwohner)
Landessprache
Neugriechisch
Die neugriechische Schrift macht es nicht immer leicht, wichtige Hinweisschilder zu entziffern. Oft werden wichtige Hinweise in lateinischer Schrift wiederholt. Wo das nicht so ist: GUNAIKWN ist das gewisse Örtchen für die Damen u nd ANDRWN das Pendant für die Herren.
Währung
Euro (EYRW) seit dem 01.01.2002
(bis zum 31.12.2001: Drachme (DR), 1 Drachme = 100 Lepta)
Uhrzeit
OEZ = MEZ + 1 Stunde
Landesgröße
132.000 km² (107.000 km² Festland und ca. 25.000 km² Inselfläche)
Lage
Südeuropa (20° O – 28° O / 37° N – 42° N)
Nördliche Grenze:
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Albanien, Mazedonien, Bulgarien
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Östliche Grenze:
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Türkei, Mittelmeer
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Südliche Grenze:
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Mittelmeer
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Westliche Grenze:
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Mittelmeer
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Höchster Puntk:
Olymp (2.917 m)
Der Olymp ist eigentlich ein Gebirgsmassiv mit über 50 Gipfeln. Der Mytikas ist mit 2.917 m der höchste von ihnen, aber einige andere sind nur unwesentlich niedriger (2.912 m und 2.911 m). Das Gebirgsmassiv liegt nur 20 Kilometer von der Ägäis entfernt an der Ostküstenstraße von Thessaloniki nach Larissa. Die häufig noch Mitte Mai mit Schnee bedeckten Gipfel galten in der Antike als Wohnsitz der griechischen Götter.
Tiefster Punkt
Meeresspiegel
Hauptflüsse
Vardar (Axios), Aliakmon, Pinios, Arakhtos
Längster Fluss
Vardar (Axios), griechischer Teil: 382 km
Küstenlänge
ca. 15.000 km (4.100 km Festlandküste)
Größte Städte
Athen
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ca. 770.000 Einwohner
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Thessaloniki
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ca. 385.000 Einwohner
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Piräus
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ca. 180.000 Einwohner
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Patras
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ca. 150.000 Einwohner
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Mittlere Temperatur
Athen (Höhe 107 m) Januar 7°, Juli 28°
Korfu (Höhe 25 m) Januar 10°, Juli 25°
Bevölkerung
ca. 10,5 Mio. Einwohner
Bevölkerungsdichte
79,5 Menschen pro km²
Ethnische Zusammensetzung
Griechen 95,5 %, Türken 0,9 %, Albaner 0,6 %, andere 3 %
Religion
Griechisch-orthodoxe 98 %, Moslems 1 %, andere 1 %
Bruttoinlandsprodukt (1999)
ca. 229 Mrd. DM
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (1999)
22.000 DM
Regierungsform
Parlamentarische Demokratie
Wahlrecht/-pflicht
Wahlpflicht ab 18
Zu den Wahlen muss jeder Grieche in seinem Heimatort seine Stimme abgeben. Nur ab einer gewissen Entfernung ist die Briefwahl möglich. Häufig werden die Heimfahrten zu den Wahlen von den Parteien gesponsert.
Einreisebestimmungen
Zur Einreise genügt ein gültiger Personalausweis. Kinder unter 16 Jahren müssen im Pass des mitreisenden Elternteiles eingetragen sein oder benötigen einen Kinderausweis (ab 10 Jahren mit Foto).
Nationalfeiertag
25. März: Beginn des Freiheitskampfes gegen das Osmanische Reich (1821)
21. Oktober: Tag des „Nein“ = Jahrestag des Widerstandes gegen den Durchmarsch italienischer Truppen(1940)
Sonstige Feiertage
Wichtigstes griechisches Fest ist das Osterest. Meist findet es eine Woche nach dem deutschen Osterfest statt, da es noch dem Julianischen Kalender errechnet wird. In der Nacht von Samstag auf Ostersonntag wird um Mitternacht die „christos anesti“ verkündet, die Auferstehung Christi. Meist findet auch ein Freudenfeuerwerk statt. Viele Griechen kehren zu diesem Fest in ihre Heimat zurück, um mit der Familie feiern zu können.
Weihnachten hat für die Griechen nur geringe Bedeutung. Geschenke gibt es erst am Neujahrstag.
Internationales Kennzeichen
GR
Flagge
9 blau-weiße, waagerechte Streifen, in der linken, oberen Ecke ein weißes Kreuz auf blauem Grund. Blau und Weiß sind Farben des Himmels und des Meeres und der Reinheit, das Kreuz steht für den christlichen Glauben, die neun Streifen stehen für die Silben des Kampfrufes „Freiheit oder Tod“.
Nationalhymne (1. – 4. Strophe)
Hymne an die Freiheit (von Dionysos Solomos)
- Ja, ich erkenne dich an der Klinge deines Schwertes so scharf und blank, wie auf diesem Erdenringe schreitet dein gewaltiger Gang.
- Die du aus der Griechen Knochen wutentbrannt entsprossen bist, die das Sklavenjoch zerbrochen, holde Freiheit sei gegrüßt.
- Ja darin hast du gehauset, trauernd und mit scheuem Blick. Hast geharrt, dass einst erbrauset dir der Ruf „Oh! Komm zurück.“
- Aber dies hat lang gedauert; alles war als wie erstickt, alles hat vor Frucht geschauert, von der Sklaverei erdrückt.
Internationale Flughäfen
Athen (Hellinikon, 10 km außerhalb), Thessaloniki, Rhodos, Heraklion, Korfu, Mykonos, Santorin, Samos u.a.
Wichtigste Häfen
Piräus, Patras, Thessaloniki
Nationale Fluglinie
Olympic Airways
Verkehr
Höchstgeschwindigkeit: 110/120 kmh auf Schnellstraßen/Autobahnen, 90 kmh außerhalb von Ortschaften, 50 kmh innerhalb von Ortschaften.
Parken ist im Bereich von gelb markierten Straßenrändern verboten, blau markierte Bereiche sind gebührenpflichtig. Weiß markierte Zonen sind gebührenfrei, aber selten anzutreffen. Auf den Vordersitzen gilt Anschnallpflicht, die Promillegrenze liegt bei 0,5.
Soweit die Regeln, Griechen halten sich kaum an die Geschwindigkeitsgrenzen, obwohl auch in Griechenland die Radarkontrollen häufiger werden. Die Anschnallpflicht wird meistens missachtet, der Blinker selten benutzt. Viel wichtiger ist die Hupe. Rote Ampeln werden häufig ignoriert, warum warten, wenn niemand kommt. Das hört sich zunächst chaotisch an, Tatsache ist aber, dass man in Griechenland zumindest außerhalb der Großstädte sehr gut mit dem Auto zurecht kommt, wenn man diese kleinen Eigenarten berücksichtigt.
Verwaltung
Griechenland ist in mehrere Regionen aufgeteilt, jede Region beste ht aus mehreren Präfekturen.
Region
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Hauptstadt der Region
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Ost-Makedonien u. Thrakien
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Komotiní
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Zentral-Makedonien
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Thessaloniki
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West-Makedonien
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Kozáni
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Epirus
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Ioánnina
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Thessalien
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Larissa
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Mittel-Griechenland
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Lamía
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West-Griechenland
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Pátras
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Peloponnes
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Trípolis
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Attika
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Athen
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Nord-Ägäis
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Mytilíni (Lesbos)
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Süd-Ägäis
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Ermoupolis
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Kreta
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Iráklion
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Geographie
Griechenland liegt am südlichen Rand der Balkanhalbinsel und gehört zu Südeuropa. Außerdem gehören die Inseln der Ägäis, die Inseln des Dodekanes, des Ionischen Meeres und Kreta zum territorialen Gebiet. Vor allem zwei Elemente bestimmen den griechischen Raum: Gebirge und Meer. Mindestens zwanzig Berge übersteigen die Höhe von 2.000 Metern, aber es gibt kaum einen Berg in Griechenland, von dem aus nicht wenigstens ein winziges Stück Meer zu erkennen wäre und den die Meeresbriesen nicht erreichen. Trotzdem ist Griechenland kein Hochgebirgsland.
Griechenlands Halbinseln und Inselketten sind die Spitzen von überfluteten Gebirgsketten. Wenn man sich im Flugzeug den Kykladen nähert, kann man das besonders schön erkennen. Die Küsten sind von tiefen Buchten eingeschnitten, die gesamte Region wird häufig von Erdbeben erschüttert.
Mehr als 2.000 Inseln gehören zum griechischen Staatsgebiet, weniger als 200 von ihnen sind bewohnt.
Kreta in der südlichen Ägäis ist die größte der griechischen Inseln. Westlich vom griechischen Festland liegen die Ionischen Inseln (Korfu, Lefkos, Kefalloniá, Zakynthos). Die größten Inselgruppen bilden die Kykladen (mit Naxos, Paros, Santorin u.a.) in der südlichen Ägäis und östlich von ihnen die 12 Inseln des Dodekanes (Rhodos u.a.)
Flora/Fauna
Tausende Jahre Waldrodung, Viehhaltung und landwirtschaftliche Nutzung haben dazu geführt, dass die ursprünglich dichte Bewaldung zerstört wurde und nur noch ein Fünftel des Landes mit Wald bedeckt ist.
In den nördlichen Wäldern leben Wölfe, Bären, Luchse und Adler, die im übrigen Europa nur noch in einigen Rückzugsgebieten vorkommen. Recht zahlreich sind Wildvögel, Hasen, Kaninchen, Wildziegen, Dachse, Marder und Wiesel, im Süden außerdem Reptilien.
Klima
Die abwechslungsreiche geographische Landschaft Griechenlands bietet eine Vielfalt von klimatischen Verhältnissen. Die meisten Gebiete des Landes gehören zum sogenannten „Ölbaumklima“, entsprechend mild ist das Klima. Allgemein gilt es als das mildeste im Mittelmeerraum, bei gleichzeitig vielen Variationen in den nördlichen und westlichen Teilen des Landes. In Ostmazedonien und Thrakien strömt kalte Luft aus dem Balkan ein und auch über die schneebedeckten Gipfel der Gebirge wehen häufig eisige Nordwinde. Zwischen Oktober und April fällt oft Regen.
Wer Sonne sucht, fährt am besten zwischen Mai und September nach „Hellas“, wenn man auch überall im Meer baden kann.
Urlaubsziele
Auf seinen zahlreichen, im Charakter ganz unterschiedlichen Inseln verschiedenster Größe bietet Griechenland für jeden Urlauber etwas. Zu einem Überblick über die Inseln und Urlaubsgebiete geht es hier.
Die folgenden Seiten verstehen sich nicht als perfekter Reiseführer. Sie sollen neugierig machen auf ein Land mit einer faszinierenden Vergangenheit und einer landschaftlichen Vielfalt, das man einfach einmal erlebt haben muss.
Essen und Trinken
Die griechische Küche ist stark vom Orient beeinflusst und bevorzugt fettreiche und stark gewürzte Speisen. Grundlage der meisten Gerichte sind Hammel- und Lammfleisch. Gebraten wird fast ausschließlich in Olivenöl, daher sind griechische Gerichte im allgemeinen gut bekömmlich.
Die griechische Esskultur unterscheidet sich von der unseren. Das Frühstück findet bei den Griechen kaum Beachtung und besteht meist nur aus einer Tasse Kaffee. Dagegen wird die Hauptmahlzeit sehr intensiv zelebriert. Sie findet abends, meist erst ab 21 Uhr statt und zieht sich über längere Zeit hin. Den Anfang machen immer die Mezes, viele verschiedene, kleine Vorspeisen, die auf dem Tisch verteilt werden. Jeder bedient sich nach Lust und Laune. Dabei wird geredet, getrunken und auch mal eine Zigarette geraucht.
Anschließend können noch Gerichte von Holzkohlengrill bestellt werden, falls überhaupt noch jemand Hunger hat. Die Bezahlung ist recht unkompliziert, zumindest für die Bedienung. Meist übernimmt einer aus der Tischrunde die gesamte Rechnung, allenfalls wird die Rechnung noch zu gleichen Teilen aufgeteilt. Hier macht es keinen Unterschied, ob jemand viel oder wenig gegessen und getrunken hat. Häufig entbrennt eine lautstarke Diskussion darüber, wer die Rechnung übernehmen darf, denn Geiz will sich kein Grieche vorwerfen lassen.
Eine Frage des Geschmacks sind die griechischen Kuchen. Sie sind extrem süß und enthalten häufig Nüsse, Mandeln und viel Honig. Kalorienzählen sollte man besser bleiben lassen.
avgolémono
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Reissuppe mit Ei und Zitrone
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choriátiki saláta
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gemischter Salat mit Schafkäsestückchen
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dolmadákia
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mit Reis und Fleisch gefüllte Weinblätter
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tomátes jemistés
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mit Reis und Fleisch gefüllte gebackene Tomaten
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kebáp
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kleine Fleischstückchen
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keftédes
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Fleischklößchen
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mousakás
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Auflauf mit Kartoffeln, Auberginen o. Zucchini, gehacktem Fleisch und Bechamelsauce
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pastítsio
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Makkaroniauflauf
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souvlákia
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Fleischspießchen
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taramosaláta
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Fischrogensalat
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baklavá
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Kuchen aus Mandeln, Sirup und Honig
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neró
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Wasser
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krasí
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Wein
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bíra
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Bier
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ouzo
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Anisschnaps
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retsína
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geharzter Wein
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ráki
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Tresterschnaps, wird auf Kreta „ráki“, auf Rhodos „souma“ genannt
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Bei Einladungen gilt es als unhöflich, Reste auf dem Teller zurückzulassen oder den Tisch zu verlassen, bevor alle ihre Mahlzeit beendet haben.
In kleineren Restaurants ist es gelegentlich noch üblich, die Gäste in die Küche zu führen und sie dort aus den verschiedenen Töpfen auswählen zu lassen.
Wird man bei dem Besuch eines Kafenions, von denen es in jedem Dorf mindestens eines gibt, an einen Tisch gebeten und zu einem Getränk eingeladen, gilt es als sehr unhöflich abzulehnen.
Mögen Sie griechisches Essen? Wir haben für Sie einige Rezepte zusammengetragen.
Redewendungen
Wer sich für seinen Griechenlandurlaub etwas mit der Lebensweise und der Kultur der Griechen auseinandersetzt, wird freundlich und entgegenkommend behandelt. Einige griechische Brocken sind sehr nützlich, obwohl die Griechen meist Englisch oder manchmal sogar Deutsch sprechen. Wenn man sich vom „touristes“ (Touristen) zum „xenos“ (Gast) weiterentwickelt hat, kann man die Herzlichkeit der Griechen noch immer uneingeschränkt erleben. Vielleicht schafft man dann auch noch den Schritt zum „filos“ (Freund) oder zur „fili“ (Freundin).
(„th“ wird wie im Englischen ausgesprochen)
Guten Morgen!
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Kaliméra sas (Guten Morgen Ihnen)
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Guten Tag!
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Kaliméra sas
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Guten Abend!
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Kalispéra
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Gute Nacht
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Kaliníchta
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Auf Wiedershen!
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Chérete! oder unter Freunden: Adíos
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Tschüss!
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Jássou!
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Wie geht es Ihnen?
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Ti kánete?
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Wie geht es dir?
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Ti kánis?
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bitte
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parakaló
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danke
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efcharistó
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nein
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óchi
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ja
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ne
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vielleicht
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íssos
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nichts
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típota
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Verzeihung
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signómi
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Wie bitte?
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Oríste?
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Ich verstehe Sie nicht.
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Then sas katalawéno.
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(sehr) gut
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(polí) kalá
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Wo ist:::?
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Pu íne...?
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Wann...?
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Póte...?
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Ich möchte zahlen.
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Thélo ná pliróso.
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Was kostet es?
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Pósso kostísi?
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Das gefällt mir.
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Aftó mu arési.
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Das gefällt mir nicht.
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Aftó then mu arési.
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langsam
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sigá-sigá
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heute
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símera
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morgen
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áwrio
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Kultur / Geschichte
Der Einfluss der altgriechischen Kultur auf Europa ist groß. Griechische Künstler und Wissenschaftler waren es, die das Altertum und die Antike prägten. Durch die Kolonisation des Mittelmeerraums und der Ausdehnung des griechisch geprägten Römischen Reiches verbreitete sich die Kultur und das Wissen der Griechen über weite Teile Europas.
Während sich die westliche Kultur auf der Grundlage der griechischen Antike entwickelte, stand Griechenland selbst unter dem Einfluss der Großmacht Byzanz. Während der türkischen Besatzung fiel das Land in einen 400-jährigen Schlaf und verpasste Renaissance und Reformation, Aufklärung und industrielle Revolution.
In der Bronzezeit entwickelten sich drei verschiedene Kulturen auf dem Gebiet des heutigen Griechenland: die minoische, die mykenische und die nicht sehr bedeutende kykladische.
Die Archaische Zeit (ab 1200 v. Chr.) begann mit dem Niedergang der mykenischen Kultur. Es bildeten sich Stadtstaaten und zahlreiche griechische Kolonien.
Die Klassische Zeit (ab 500 v. Chr.) war der Höhepunkt der griechischen Kultur. Sophokles, Sokrates, Platon und Aristoteles lebten in dieser Epoche. Die Stadtstaaten bekriegten sich untereinander und wurden schließlich von Philipp von Makedonien erobert.
In der Hellenistischen Zeit ( ab 300 v. Chr.) verbreitete sich unter Alexander dem Großen die griechische Sprache, Religion und Kultur.
Während der Römischen Herrschaft (ab 100 v. Chr.) entwickelte sich Griechenland zu einem kulturellen Zentrum.
In der Byzantinischen Zeit (ab 500 n. Chr.) wurde Griechenland orthodox.
Bis auf wenige Inseln und die Halbinsel Mani (mittlerer „Finger“ des Peloponnes) wurde ganz Griechenland von den Osmanen (ab 1500) erobert.
Zu einem ausführlicheren geschichtlichen Überblick geht es hier.
Alle Angaben ohne Gewähr
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